Die Erneuerung des Friedhofsweges ( Mai 2003 )

Im Mai dieses Jahres trafen sich an drei aufeinanderfolgenden Samstagen viele unerschrockene Michelsberger, um ein schon lange geplantes Vorhaben in die Tat umzusetzen. Denn seit Jahren gab der Zustand des Weges auf dem Friedhof Anlaß, über eine Erneuerung nachzudenken. Darüber hinaus konnte dabei gleichzeitig ein noch viel älteres Problem angegangen werden, was immer wieder für beachtlichen Zündstoff in den örtlichen Gremien sorgte, nämlich die Neulegung einer Wasserstelle auf dem Friedhof.

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Es gibt viel zu tun, packen wir's an !

Gesagt, getan. Frohen Mutes und voll Arbeitseifer gingen die Männer und Frauen ans Werk. Wie die Ameisen im Haufen, so wußte jeder, was er zu tun hatte und packte mit an. Es wurden die Pflastersteine herausgerissen, gesäubert, Löcher gebaggert, eine neue Wasserleitung in die Mitte des Friedhofs gelegt, Beton gemischt, Schubkarrenladungen voll Sand, Schotter, Dreck und Beton hin und her gefahren, die Ränder befestigt und schließlich der Weg neu gepflastert. Dankenswerterweise stimmte dabei auch immer die Verpflegung, so daß zu jeder Zeit mit voller Kraft gearbeitet werden konnte oder beim gemeinsamen Frühstück und Mittag auch gerne mal in großer Runde ein kleines Schwätzchen gehalten wurde. Nur wie das alte Rom nicht an einem Tag erbaut wurde, so war den Beteiligten in Michelsberg trotz größter Arbeitsleistung sehr schnell klar, daß auch für den Friedhofsweg mehr Zeit benötigt wird. Letztendlich waren es dann also drei Samstage, an denen immer hart und fleißig gearbeitet wurde bis schließlich der Weg und die neue Wasserstelle in neuem Glanz erstrahlten.

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Vom Zuschauen wird die Arbeit nicht weniger !

Daß an allen drei Samstagen die Zahl der Beteiligten nicht ab, sondern sogar noch zunahm, zeigt, daß der Begriff Gemeinschaft in Michelsberg nicht nur ein leeres Wort ohne Bedeutung ist, sondern daß er von den Michelsbergern noch aktiv gelebt wird. Dabei konnten sie von nichts aufgehalten werden: regnete oder donnerte es sogar, so sah man fast immer eine Gruppe, die weiterarbeitete und wenn das gar nicht mehr möglich war, harrten alle beständig aus, bis sich das Wetter besserte. Wurde es zu heiß, so begann das nächste Mal die Arbeit einfach noch früher, nämlich bereits bei Sonnenaufgang. Selbst eine Mischmaschine mit Eigenleben, die sich sogar von einem erfahrenen Arbeiter nicht immer bändigen ließ, konnte die Michelsberger nicht von dem Erreichen ihres gesteckten Zieles abbringen. Und so haben sie es schließlich in gemeinschaftlicher Anstrengung geschafft, daß heute der Weg auf dem Friedhof und die Wasserstelle nicht nur einfach erneuert wurden, sondern sie haben damit ein strahlendes Denkmal für die starke Gemeinschaft und den Fleiß der heutigen Bewohner des Dorfes geschaffen, welches auch zukünftige Generationen daran erinnern wird, die Lebenskultur in Michelsberg gemeinsam zu erhalten und zu verbessern.

Quelle: Göbel, Andreas

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